AUSGERECHNET SPANIEN!


Es gibt sie nicht, die Krise. Was für zahlreiche Immobilienruinen in dem gebeutelten Spanien zynisch klingt, stimmt jedoch für manche seelige Inseln. Der Markt in Mallorca etwa ist von den allgemeinen iberischen Katastrophen der letzten Jahre völlig unbeeindruckt geblieben. Der Handel mit Ferienwohnungen und Häusern ist rege, letztes Jahr wechselten rund 12.200 Insel-Immobilien den Besitzer, gut ein Drittel wurde von Ausländern gekauft. Zahlen wie vor 2008, dem Jahr der Zäsur, ja sogar noch besser.
Das wusste freilich niemand, dass es für die Insel so gut ausgehen würde, denn ganz Spanien litt plötzlich unter den weltweiten Wirtschaftsproblemen einerseits und den Folgen des spanischen Immobilienwahns andererseits: Auf Teufel komm raus knallten Projektentwickler mit oder ohne irgendwelchen Anlegergeldern lieblose Megaprojekte hin – und blieben mitten im Bauen auf den Bettenburgen sitzen bzw. konnten die Käufer ihre Hypotheken nicht mehr bedienen.
Bumms, da war das Schlamassel!
Alles zugebaut?
Dichte ist dabei kein Thema, viel mehr neue Wohnungen aber auch nicht. Weitere Villen und Apartments zum Verkauf sind in dem jüngsten Erweiterungsplan, der 2016 startete, nämlich nicht vorgesehen, vielmehr setzt der Investor 53 Millionen Euro für ein verbreitertes Freizeitangebot ein. Im heurigen April wurden etwa die Weinstöcke für den riesigen Weingarten eingepflanzt, Tennis- und Fußballplätze wird es geben, einen Reitstall und einen eignen See inklusive Strand, sollte man nicht zum gut 30 Minuten entfernte Meer fahren wollen. Dafür hat das Resort ein angrenzendes Grundstück akquiriert. Warum? „Ehrlich? Weil wir ganz einfach nicht wollten, dass jemand anderer das Land kauft und von unserem Resort und dem von uns geschaffenen Standort profitiert,“ erzählt Rita Jordao, Marktingverantwortliche des Resorts, ganz offen und meint weiter: „Wir wollen aber vor allem nicht nur auf Golf setzen und mehrer Zielgruppen ansprechen.“ Ein Kinderclub mit Betreuung, ein Gemüsegarten für die Bewohner des Resorts sowie die Möglichkeit in einem kleinen See zu fischen sind bereits umgesetzt.
Maßnahmen wie der See und der Weingarten sind Teil eines Drei-Jahres-Investitionsplan, der letztes Jahr mit der Eröffnung eines 5-Sterne-Hotels namens Camiral begann. Das Objekt mitten im Resort wurde ursprünglich von der Meliá-Gruppe als 4-Sterne-Haus betrieben und war O’Brien immer schon ein Dorn im Auge. Nun konnte auch dieses Gebäude übernommen und refurbisht – und nun auch selbst betrieben – werden. Und wieder war O’Brien ganz antizyklisch unterwegs: 80 Prozent der spanischen Hotels hätten in den letzten Jahren keine wesentlichen Renovierungs- oder Verbesserungsarbeiten vorgenommen, analysieren Tourismusexperten.
Und wie ist es geworden, das neue Hotel? Das Interior des Hauses ist weltweit ganz vorne dabei, eine so gelungene Mischung aus elegant und lässig, aus lokal und mondän findet man selten. Das Service ist makellos und herzlich, die Küche kann sich sehen und schmecken lassen – und das in einer Umgebung, in der über 20 Michelin-Sterne-Restaurants die Qualität und Kreativität auf enormen Niveau halten.
KEINE ZÄUNE, KEINE RUSSEN
Aktuell ebbt das Interesse nicht ab. Während viele Spanier aufgrund der angespannten Situation im Lande dauerhaft ausgewandert sind, kommen die Touristen nach wie vor gerne auf die iberische Halbinsel und der spanische Tourismus meldet eine Rekordzahl nach der anderen. Gut 75 Millionen Besucher zählte man letztes Jahr. Zugpferde sind die Mittelmeerinseln, Madrid, Katalonien und Barcelona, das ja mittlerweile schon mit der Menge an Touristen zu kämpfen hat. Internationale Investoren kauften hier zuletzt vor allem Gewerbeimmobilien ein, wobei das Hotelsegment in ganz Spanien trotz der guten Zahlen recht verhalten bleibt. Wahrscheinlich ist das auch der fehlenden Liquidität geschuldet, kommentieren lokale Experten, gab es doch relativ wenige Hotel-Transaktionen. Während die notleidenden Projekt und Bad Banks nun mit existenziellen Fragen zu kämpfen haben, geht es in PGA Catalunya um Details wie die Aufzucht der Trauben, die Organisation nachhaltiger Fischerei und die Stärkung der Gemeinschaft mittels Gärtnereikursen.
DER SONNE
SEI DANK
Aktuell ebbt das Interesse nicht ab. Während viele Spanier aufgrund der angespannten Situation im Lande dauerhaft ausgewandert sind, kommen die Touristen nach wie vor gerne auf die iberische Halbinsel und der spanische Tourismus meldet eine Rekordzahl nach der anderen. Gut 75 Millionen Besucher zählte man letztes Jahr. Zugpferde sind die Mittelmeerinseln, Madrid, Katalonien und Barcelona, das ja mittlerweile schon mit der Menge an Touristen zu kämpfen hat. Internationale Investoren kauften hier zuletzt vor allem Gewerbeimmobilien ein, wobei das Hotelsegment in ganz Spanien trotz der guten Zahlen recht verhalten bleibt. Wahrscheinlich ist das auch der fehlenden Liquidität geschuldet, kommentieren lokale Experten, gab es doch relativ wenige Hotel-Transaktionen. Während die notleidenden Projekt und Bad Banks nun mit existenziellen Fragen zu kämpfen haben, geht es in PGA Catalunya um Details wie die Aufzucht der Trauben, die Organisation nachhaltiger Fischerei und die Stärkung der Gemeinschaft mittels Gärtnereikursen.

CREDITS
Text: Heimo Rollett
Fotos: CC0, Heimo Rollett, PGA Catalunya